Der Streik hat sich gelohnt

Der Streik des SDA-Personals hat sich gelohnt: Die Vermittlung der Eidgenössischen Einigungsstelle im Arbeitskonflikt mit der Schweizerischen Depeschenagentur AG hat am 27. Juni zu einem Vergleich und zum Abschluss eines Sozialplans geführt.

Entlassene Mitarbeitende, die bis zu vier Jahre vor der Pensionierung standen erhalten ein Wiederanstellungsangebot zu den gleichen Konditionen. Angestellte der selben Altersgruppe wird zugesichert, dass ihnen bis zum Erreichen des ordentlichen Rentenalters nicht aus wirtschaftlichen oder strukturellen Gründen gekündigt wird.

Der Sozialplan sieht die Ausrichtung eines zusätzlichen Monatslohnes an gekündigte Mitarbeitende vor, Zusatzleistungen bei Änderungskündigungen mit Pensenreduktionen sowie einen Fonds von 100’000 Franken für Härtefälle.

Von Arbeitnehmerseite nahmen am Verfahren die Redaktionskommission, der Journalisten-Berufsverband Impressum und die Gewerkschaft Syndicom teil. Die Einigungsstelle war vom Verwaltungsrat der SDA angerufen worden, nachdem dieser die Forderungen der Redaktionskommission weitgehend abgeschmettert hatte und eine Fortsetzung der Arbeitsniederlegung drohte.

Die SDA hatte ihr Personal mit dem Abbau von 36 der 150 Vollzeitstellen geschockt – über 80 Personen waren betroffen. Angestellten über 60 wurde gekündigt. Zu weiteren Entlassungen kamen zahlreiche erzwungene Pensenreduktionen. Der Kahlschlag stellte den Service Public der Nachrichtenagentur für die Schweizer Medien in Frage.

Die SDA-Direktion begründete den Stellenabbau mit einem Millionendefizit, zu dem sie aber selber durch ein neues Tarifmodell und darauf gewährte Rabatte beigetragen hatte.