Solidarität mit dem SDA-Personal

Während des Warnstreiks des SDA-Personals vom 23. Januar hat der Vorstand von impressum Bern seine Solidarität mit dem von einer Massenentlassung betroffenen Personal ausgedrückt. Die Zentralsekretäre unseres Berufsverbandes unterstützen und beraten, zusammen mit der Mediengewerkschaft Syndicom, die Journalistinnen und Journalisten in den Verhandlungen mit dem unnachgiebigen Management.

Die NZZ-Gruppe und die AZ-Medien haben, unterstützt von Tamedia und Ringier, die SDA unter Druck gesetzt, Tarifnachlässe zu gewähren. Ohne Not und ohne Plan wird nun diese wichtige Schweizer Institution demontiert. 36 Vollzeitstellen sollen verschwinden, über 80 Mitarbeitende sind betroffen. Rücksichtslos und kaum auf die Argumente der Angestellten eingehend setzt das Management den Abbau im Schnellverfahren um.

Wer in einer Redaktion gearbeitet hat, weiss um die Bedeutung des SDA-Dienstes im journalistischen Alltag, schätzt den sorgfältigen Journalismus aus neutraler Warte. Die bisherige Abdeckung der Ereignisse in der Schweiz wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Auch die jetzige Qualität wird sich mit so viel weniger Personal nur schwerlich aufrecht erhalten lassen.

Die Verleger aber, die gleichzeitig Besitzer der SDA sind, foutieren sich um den von ihnen angerichteten Scherbenhaufen. Sie denken nur daran, sich die 19 Millionen Franken an Reserven auszahlen zu lassen, bevor – über die Hintertür der Fusion mit der Bildagentur Keystone – eine ausländische Gesellschaft ins Aktionariat einsteigt. Dieses Geld muss für eine Verbesserung des mageren Sozialplans eingesetzt werden!

Die SDA ist gewissermassen der Service public zur Grundversorgung der Schweiz mit Informationen. Deshalb soll bald zur Stützung des defizitären italienischen und französischsprachigen Dienstes Bilag-Geld fliessen. Aber nicht unter diesen Umständen, sagen Politiker. Sie denken über eine neue Trägerschaft für die SDA nach, zum Beispiel eine Stiftung.